Reform des Geld- und Finanzwesens
Das Finanzsystem soll der Wirtschaft dienen, und die Wirtschaft soll zukunftsfähig sein und den Menschen dienen.
Derzeit lenkt das Finanzsystem aber große Geldströme dorthin, wo sie die größte Rendite erzielen. Die Finanzmärkte sind aufgebläht, und die Wirtschaft erfüllt einerseits viele überflüssige Bedürfnisse, während andererseits die Bedürfnisse von Milliarden von armen Menschen ignoriert werden. Die Belastungen der Umwelt gehen inzwischen weit über das hinaus, was die Erde verkraften kann.
Ein wichtiger Schritt zur Eindämmung der Kapitalflut ist das Vollgeldsystem: Während Bargeld ausschließlich von der Zentralbank ausgegeben werden darf, kann Buchgeld (das Geld auf den Konten) heute auch von normalen Banken in Umlauf gebracht werden. Das geschieht über Kredite, und inzwischen ist etwa 80% der Geldmenge nicht mehr von der Zentralbank und ohne öffentliche Kontrolle ausgegeben worden. Im Vollgeldsystem behält die Zentralbank das Monopol über die Ausgabe von Bar- und Buchgeld; Banken können nur so viel Geld als Kredit vergeben, wie sie auch tatsächlich haben.
Ein zweiter wichtiger Schritt ist die Steuerung der Investitionen: Welche Vorhaben sollen finanziert werden, was brauchen die Menschen wirklich, was ist der Umwelt zumutbar, was ist für die Zukunft notwendig? Die Rahmenbedingungen für Investitionen zu setzen wird zu einer öffentlichen Aufgabe unter staatlicher Verantwortung und demokratischer Kontrolle.
Ein weiterer Schritt ist die Regulierung des Finanzmarktes: Finanzprodukte, die keinen Nutzen für die Realwirtschaft haben, sollen gestrichen werden, z. B. viele Derivate und der Hochfrequenzhandel. Auf den Rohstoffmärkten sollen nur echte Transaktionen abgewickelt werden, bei denen die Ware tatsächlich den Besitzer wechselt.
Mit diesen Änderungen wird die Macht des Finanzsystems begrenzt. Der Finanzmarkt dient der Wirtschaft (anstatt sie auszupressen) und die Öffentlichkeit gewinnt wichtige Steuerungsmöglichkeiten über die Investitionen.